Die in tiefem Schwarz gedruckten Nägel liegen über einer Schicht gestisch verwischter Fingerabdrücke des Künstlers, welche sich in einem dunklen Grau wie Asche zum Hintergrund hin absetzen. Sowohl die Nägel wie auch die abstrakten Farbschlieren im Hintergrund überlappen sich über die gesamte Bildfläche hinweg und ergeben so ein zu vibrieren scheinendes Ganzes. Die Ränder des Bildes sind angeschnitten und deuten eine Weitläufigkeit des Motives an, die noch über die Blattränder hinausgeht. Der Titel des Werks birgt dabei zusammen mit dem Motiv eine gewisse Zweideutigkeit. »Verbindungen – Verletzungen« zeigt dem Betrachter Schmerz und Heilung, Härte und Geschmeidigkeit, das Problem und zugleich die Lösung.

Der Künstler

Günther Uecker ist einer der bekanntesten Künstler Deutschlands und wird auch international mit vielen Ausstellungen geehrt. Das Motiv des Nagels, welches er schon Ende der 50er/ Anfang der 60er Jahre für sich entdeckte, wurde schnell zu seinem 'Markenzeichen'. Der Künstler entwickelte sich dabei beständig weiter, benagelte Alltagsgegenstände wie Fernseher oder Tische, beschäftigt sich aber auch mit freien Arbeiten auf Holz und Leinwand sowie Editionen von Prägedrucken, Lithografien und Siebdrucken. „Wo die Sprache versagt, da beginnt das Bild“ ist ein oft zitierter Satz des Künstlers. Bilder sind für ihn universelles Kommunikationsmittel, das Unsagbares darzustellen vermag. Als Künstler der Avantgarde nach 1945 und zentrales Mitglied der Gruppe ZERO steht er bis heute für eine Abkehr von der sogenannten »Klassischen Moderne« der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts.

Details:

• Technik: Zweifarbiger Siebdruck
• Limitiert auf 300 Exemplare
• Entstehungsjahr: 1998
• Signiert und nummeriert vom Künstler
• Maße ungerahmt: 48 x 62 cm (B x H)